Behandlungsschwerpunkte in der Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik

Unsere Psychiatrische Klinik (stationär, tagesklinisch und ambulant) behandelt das gesamte Spektrum psychischer Erkrankungen.
Dabei gibt es folgende Behandlungsschwerpunkte:
1. Patienten mit Psychosen
wie Schizophrenie, schizoaffektive Störungen, bipolare affektive Störungen (Manisch-depressive Erkrankung) werden auf den Akutpsychiatrischen Stationen (PA1, PA2, PA3, PA4) mit einer komplexen Therapie aus Medikamenten und Psychoedukation (d.h. Informationsvermittlung über die jeweilige Erkrankung) sowie umfangreichen Begleittherapien behandelt.
Menschen, die den Verdacht haben, an einer beginnenden Psychose zu leiden oder bei denen es Familienangehörige mit einer Psychose gibt, können sich ambulant in unserem Früherkennungszentrum für beginnende Psychosen testen lassen.
2. Station für junge Erwachsene PA2
Krisen auf der Schwelle zum Erwachsenenalter treten in heutiger Zeit immer häufiger auf. Die Ursachen liegen oft in Konflikten, die gerade in Umbruchzeiten entstehen:
- Ablösung vom Elternhaus
- Schule
- Partnerwahl
- krankheitsfördernde Wertevorstellungen unserer Gesellschaft.
Auf der Station für junge Erwachsene PA2 wurde speziell für diese Lebensthemen und Probleme eine Gruppe für Menschen im Alter zwischen 18 bis 30 Jahren eingerichtet.
3. Schwangerschaftsdepression, Wochenbettdepression, Wochenbettpsychose
Es gibt in der Psychiatrischen Klinik fünf Rooming-In-Einheiten, wo Mütter mit Kleinstkindern bis zu einem Alter von zwölf Monaten stationär aufgenommen werden können.
Psychische Störungen in der Schwangerschaft und nach der Geburt sind nicht selten. So erkranken beispielsweise zehn bis 15 Prozent aller Frauen nach der Entbindung an einer Depression. Bei 0,1 Prozent kommt es zur Wochenbettpsychose. Diese und andere psychische Erkrankungen erschweren es betroffenen Müttern, sich den vielfältigen Anforderungen der Mutterschaft zu stellen. Sie wirken sich zudem ungünstig auf die Interaktion mit dem Kind und damit auf dessen Entwicklung aus. Aufgrund dieser Erkenntnisse spezialisierten wir uns seit dem Jahr 2003 auf die Behandlung von Müttern mit postpartalen psychischen Störungen. Unter bestimmten Voraussetzungen nehmen wir diese Mütter mit ihrem Kind gemeinsam im Rooming In auf.
Im "Rooming In" kommen spezifische Behandlungsmodule wie psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlungen der Mutter, die Unterstützung der Mutter-Kind-Beziehung im Alltag, Gruppen zur Förderung der Mutter-Kind-Interaktion sowie spezielle ambulante Vor- und Nachbehandlung in der gynäkopsychiatrischen Sprechstunde zum Einsatz.
4. Gerontopsychiatrisches Versorgungszentrum mit Gedächtnissprechstunde
Das Gerontopsychiatrische Versorgungszentrum behandelt Menschen mit psychischen Störungen, Demenzen, Alzheimer-Krankheit, krankhafter Vergesslichkeit ab einem Alter von 65 Jahren.
Die steigende Lebenserwartung in unserer Gesellschaft hat eine Zunahme der Alterserkrankungen zur Folge. Durch die frühzeitige Erkennung von Erkrankungen wie Demenzen (z.B. Alzheimer), Depressionen oder Angststörungen können optimale Therapien die Lebensqualität von Betroffenen entscheidend verbessern.
Ein multiprofessionelles Team aus Ärzten, Psychologen, Pflegekräften, Sozialarbeitern, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten behandelt unsere Patienten nach neuesten Therapierichtlinien und steht den Angehörigen beratend zur Seite.
Zum Gerontopsychiatrischen Versorgungszentrum gehören:
- die Gedächtnissprechstunde(PDF) [Datei ist nicht barrierefrei] ´
- die gerontopsychiatrische Sprechstunde in der Institutsambulanz
- die ambulanten Gesprächsgruppen für ältere Menschen in der Institutsambulanz
- die Beratung durch Sozialarbeiter
- die Station PG3 mit soziotherapeutischem Ansatz und Möglichkeiten der Tagesklinischen Betreuung
- die Stationen PG1 und PG2 mit Schwerpunkt der Demenzbehandlung
5. Patienten mit Suchtproblem wie Alkoholabhängigkeit, chronischem Alkoholismus, Medikamentenabhängigkeit(Beruhigungsmittel, Schlafmittel, Schmerzmittel) sowie Drogenmißbrauch und Drogenabhängigkeit werden im Suchtzentrum betreut.
Das Suchtzentrum wurde im Sommer 2012 mit bewährten Konzepten im rekonstruierten Haus 7 neu eröffnet.
Zu unserem Suchtzentrum gehören:
- Station PS1 für Patienten mit Alkohol- und /oder Medikamentenabhängigkeit
- Station PS2 für Patienten mit Drogenabhängigkeit
- die Tagesklinik Sucht für Patienten mit Alkohol-, Drogen- und Medikamentenabhängigkeit (außer Heroin)
- die Suchtsprechstunde in der Institutsambulanz
Wir führen eine qualifizierte Entgiftungsbehandlung durch. Diese wird mittels psycho- und sozialtherapeutische Intervention sowie tagesklinische Behandlung nach einer Entgiftung unterstützt.
Vor und nach der stationären Therapie stehen umfangreiche Behandlungsmaßnahmen in der Suchtsprechstunde zur Verfügung.
Wir bieten Gesprächsmöglichkeiten für Patienten mit nicht stoffgebundenen Süchten (wie Kauf-, Spiel- und Computersucht).
Seit Sommer 2012 ist zudem die Möglichkeit der Aufnahme von Mutter und Kind (Alter bis zwölf Monate) gegeben.
Des Weiteren stellen wir Anträge für Langzeittherapien (inklusive Eilantrag) und beraten bei sozialen Schwierigkeiten.
6. Patienten mit Neurosen, Persönlichkeitsstörungen wie Borderline-Erkrankung, Angststörungen, psychosomatischen Erkrankungen und akuten Belastungsreaktionen können unter bestimmten Voraussetzungen zur stationären Psychotherapie Station PP1 aufgenommen werden.
Insgesamt stehen hier 18 Betten zur Verfügung.
Da wir mit offenen und halboffenen Gruppen arbeiten, ist die Möglichkeit einer kontinuierlichen Aufnahme jederzeit gegeben.
Wir pflegen eine enge Kooperation zur Tagesklinik unseres Hauses (ca. 15 Plätze), sodass innerhalb der von uns behandelten Gruppen sowohl tagesklinische als auch stationäre Patienten eingebunden werden können. Dies bietet den Vorteil, dass bei einem eventuell notwendigen Statuswechsel die Therapiekontinuität erhalten bleibt. Die Behandlungsdauer unterscheidet sich von Fall zu Fall. Sie hängt im Wesentlichen vom Krankheitsbild, dem Verlauf und der Motivationslage unserer Patienten ab. Sie schwankt daher zwischen vier und zwölf Wochen.
Mehr zum Behandlungskonzept, zu Therapien sowie dem Einweisungsmodus der Psychotherapie
7. Menschen mit Intelligenzstörung "geistige Behinderung" einschließlich komorbider Störung bzw. Mehrfachbehinderung
Auf der sozialtherapeutischen Aufnahmestation PA5 werden schwerpunktmäßig Patienten mit geistiger Behinderung oder chronisch psychischer Erkrankung ganzheitlich in einer geschützten (geschlossenen) Umgebung betreut und behandelt. In unserem Bereich erfolgt sowohl eine differenzierte Diagnostik als auch eine kurzfristige Krisenintervention oder längerfristige Behandlung psychiatrischer Störung einschließlich einer differenzierten medikamentösen Behandlung. Zur Betreuung von Menschen mit Behinderung und herausforderndem Verhalten besteht eine besondere heilerziehungspflegerische Betreuung sowie eine spezielle räumliche, strukturelle und personelle Ausstattung.
8. Tageskliniken mit Institutsambulanzen an verschiedenen Standorten
Durch die Verknüpfung von tagesklinischer und ambulanter Therapie in Altscherbitz sowie in den Tageskliniken in Eilenburg und Markranstädt bieten wir gemeindenahe Behandlung an.