Interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie

Facharzt Maximilian Graupner (rechts im Bild) mit Oberärztin Dr. med. Theres Goritzka beim Anschauen eines Patientenbefundes am Computer.

Warum eine multimodale Schmerztherapie?

Mit der multimodalen Schmerztherapie betrachten wir das ganzheitliche Beschwerdebild. Eine wirksame Schmerztherapie setzt sich deshalb aus verschiedenen Bausteinen zusammen. Hier hat sich bewährt, verschiedene Ansätze ineinander wirken zu lassen. Unser qualifiziertes Team aus Schmerztherapeuten, Psychologen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Sozialarbeitern und Pflegekräften erstellt ein individuelles Behandlungskonzept, das auf den Patienten und seine Beschwerden zugeschnitten ist und orientiert am Genesungserfolg fortlaufend angepasst wird.

In der Regel dauert die stationäre ganzheitliche Therapie acht Tage und hat zum Ziel, das Schmerzniveau zu senken, den Umgang mit Schmerzen zu erleichtern, die Beweglichkeit zu verbessern, am sozialen Leben teilzunehmen, in den Beruf zurückzukehren, Alltagsaktivitäten ausüben zu können sowie die Lebensqualität zu erhöhen.

Indikationen zur Behandlung sind:

  • Rückenschmerzen und Schmerzen des Stütz- und Bewegungsapparates (sowohl im Akutstadium als auch im chronifizierten Stadium)
  • Schmerzen, welche vom sympathischen Nervensystem unterhalten werden (z. B. CRPS)
  • neuropathische Schmerzen (Polyneuropathie, Phantomschmerz)
  • Neuralgien an Kopf, Rumpf und Extremitäten (Zosterneuralgie, Trigeminusneuralgie)
  • Schmerzen nach Polioinfektion
  • Kopf- und Gesichtsschmerzen (Trigeminusneuralgie, Migräne, Spannungs-, Clusterkopfschmerz u. a.)
  • Schmerzen bei Durchblutungsstörungen oder nach einem Schlaganfall
  • Schmerzen bei gutartigen und bösartigen Tumoren
  • Eingeweideschmerzen (viszerale Schmerzen)
  • Schmerzen bei psychiatrischen und psychologischen Krankheiten
  • Schmerzen nach Operationen oder Unfällen
  • Schmerzen durch unsachgemäßen Medikamentengebrauch

Sorgfältige Diagnostik

Das Schmerzempfinden wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Das können körperliche, seelische und soziale Faktoren sein. Deshalb wird mit jedem Patienten ein ausführliches Anamnesegespräch geführt. Hinzu kommt eine sorgfältige körperliche Untersuchung, die durch laborchemische und/oder radiologische Diagnostik ergänzt werden kann. Zur Diagnostik gehört auch ein Aufnahmeassessment der anderen in die Behandlung eingebundenen Professionen (Ergotherapie, Physiotherapie und Psychologie). Unter Einbezug aller Befunde entwickeln wir gemeinsam mit dem Patienten einen Therapieplan. Wöchentlich trifft sich das multiprofessionelle Team, um den Behandlungsverlauf zu besprechen und die Therapie bei Bedarf anzupassen. Nach dem Aufenthalt in unserem Hause erhalten Sie weiterführende Empfehlungen für die weiterbehandelnden Ärzte.    

Therapieverfahren

Die Therapie beruht nach ausführlicher Analyse auf den vier Säulen der medikamentösen Therapie, Interventionen wie Injektionen/Infiltrationen, Physiotherapie/Ergotherapie/Mobilisation sowie psychologische Unterstützung/soziale Integration/Entspannung.

Zur medikamentösen Therapie gehören: 

  • rückenmarksnahe Medikamentenapplikationen in bestimmten Wirbelsäulenabschnitten (PRT, PDA, Facettengelenksinfiltrationen)
  • Neurolysen und Opioidapplikationen
  • periphere Regionalanästhesie und Triggerpunktbehandlung
  • intravenöse, orale und transdermale Pharmakotherapie
Frau wird an Schulter massiert

Nichtmedikaemtöse Therapieverfahren sind:

  • Elektrotherapie, Kinesiologisches Tapen, Ergotherapie (Körperwahrnehmung)
  • Verfahren der psychosomatischen Grundversorgung und spezielle Verfahren der Psychotherapie wie z. B. Entspannungsverfahren
  • Behandlung in Schmerzgruppen
  • physiotherapeutische Maßnahmen

Ihr Weg zur stationären Behandlung in unserem Interdisziplinären Schmerzzentrum

Die Einweisung erfolgt über Ihren Hausarzt oder einen Facharzt. Nach der Terminvereinbarung für die stationäre Aufnahme senden wir Ihnen einen Fragebogen zu, damit wir uns ein umfassendes Bild zu allen wichtigen Aspekten Ihrer Schmerzen machen können. Schmerzen sind sehr unterschiedlich ausgeprägt und werden zudem ganz verschieden wahrgenommen. Um gezielt auf Ihre Probleme eingehen zu können, möchten wir Sie deshalb bitten, den Bogen sorgfältig auszufüllen und zusammen mit allen Befunden der letzten Jahre – einschließlich einer aktuellen Auflistung sämtlicher zurzeit eingenommener Medikamente – zum Erstgespräch mitzubringen. Weiterhin empfehlen wir, ein Schmerztagebuch zu führen.

Sie möchten einen Termin vereinbaren oder haben noch Fragen?
Dann rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine E-Mail:
Tel.: 034204 87 4337
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